Anlässlich des Osterfestes macht der Bundesverband Menschen für Tierrechte auf das massive Tierleid aufmerksam, das mit dem christlichen Fest verbunden ist. Ob Eier, Kaninchen-, Lammbraten oder Speiseeis – für alle diese Produkte mussten Tiere leiden. Der Tierrechtsverband appelliert an die Verbraucher ihren Speiseplan ohne Produkte vom Tier auszurichten.
Das kurze Leben der „Eierproduzenten“
Das Ei steht an Ostern im Mittelpunkt. Westeuropäer essen jährlich etwa 200 Eier. Damit dieser große Bedarf gedeckt werden kann, hat der Mensch das Huhn durch züchterische Selektion zur sogenannten „Legehenne“ gemacht. Eine Henne legt heute über 300 Eier pro Jahr. Zum Vergleich: Das Urhuhn (Bankivahuhn) legte nur etwa 18 Eier jährlich zur Fortpflanzung. Wenn die Legeleistung der Hennen nach circa 1 Jahr abnimmt, weil sie durch das ständige Eierlegen völlig ausgezehrt sind, werden die Tiere als Suppenhühner geschlachtet.
Werden getötet: Mehr 45 Millionen Küken
Seit 2009 ist die Haltung von sogenannten Legehennen in konventionellen Käfigen, auch Legebatterien genannt, verboten. Seitdem haben die Haltungsformen (Bodenhaltung und Freilandhaltung) etwas verbessert. „Dies ändert jedoch nichts an der Ausbeutung der Tiere und der grausamen Selektion der Eintagsküken in den Brütereien“, kritisiert Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. Da bei der Nachzucht der „Legehennen“ die männlichen Küken aus ökonomischer Sicht „wertlos“ sind – ihre Mast würde im Vergleich zu den „Masthühner“-Rassen viel länger dauern – werden alljährlich allein in Deutschland über 45 Millionen männliche Küken aussortiert und getötet.
Weiche Lösung für die Industrie
Der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Christiane Schmidt (CSU) versprach schon 2016 diese Praxis zu beenden. Ab 2017 sollte ein Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei flächendeckend eingesetzt werden. „Statt diese skandalöse Praxis endlich konsequent zu verbieten, bevorzugt die GroKo eine weiche Lösung für die Industrie – das Massenmorden soll solange weitergehen, bis das neue Verfahren zum Sexen der Eier praxisreif ist. Richtig wäre der umgekehrte Weg: Erst das Verbot sorgt dafür, dass das Sortierverfahren der Eier so schnell wie möglich einsetzbar wird. Denn erst dann entsteht der nötige Druck. Das wissen wir vom Verbot der Tierversuche für Kosmetik, das eine Dynamik in der Erforschung tierversuchsfreier Verfahren auslöste“, so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.
Solange die Politik untätig bleibt, sieht der Verband die Verbraucher in der Pflicht: „Der beste Tierschutz ist es, seinen Speiseplan ohne Produkte vom Tier auszurichten. Denn nur wer keine Tiere und Produkte vom Tier konsumiert, kann sicher sein, kein Tierleid mitzuverschulden“, schließt Christina Ledermann.
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Christina Ledermann
Tel.: 0211/16345429
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E-Mail: ledermann@tierrechte.de
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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aud dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.