Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte Nr. 04/18 vom 16.02.2018

Inhalt

  • Tierschutz im Koalitionsvertrag: Ein übler Täuschungsversuch
  • Anbindehaltung von Rindern: Bayern und Baden-Württemberg gegen Verbot
  • Termine


Liebe Leserinnen und Leser,

Quelle:S. Hofschlaeger / pixelio

heute wollen wir den Fokus eng auf den derzeitigen politischen Entwicklungen in unserem Land richten. Die Politik der drei letzten Bundesregierungen löst bei allen, die sich für Schutz und Rechte der Tiere einsetzen, Unmut aus. Aber nicht nur in diesen Kreisen. Der reaktive, visionslose Inhalt des neuen Koalitionsvertrags kombiniert mit dem Gezerre um Personalfragen hat erfreulicherweise jetzt auch die Zivilgesellschaft erreicht. Die Mehrheit wünscht sich neue politische Ansätze. Wir finden, das gilt auch für den Tierschutz.

 


Tierschutz im Koalitionsvertrag: Ein übler Täuschungsversuch

Was CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag als Programm von Aufbruch, Dynamik und Zusammenhalt für den Tierschutz anbieten, ist mehr als dreist. Doch vielleicht bietet das derzeitige Politchaos tatsächlich auch die Chance den rückwärtsgerichteten Plänen ade zu sagen und Neues zu wagen.

Doch vielleicht bietet das derzeitige Politchaos tatsächlich auch die Chance den rückwärtsgerichteten Plänen ade zu sagen und Neues zu wagen. Themen sind nach wie vor das Kükenschreddern, Alternativen zur Ferkelkastration und am Rande auch die Förderung von Ersatzmethoden zum Tierversuch. Tierschutz zukunftsfähig gestalten, das ist die Herausforderung der Zeit. Eine bessere Tierhaltung in der Landwirtschaft und weniger Tierleid im Labor sind Sofortmaßnahmen aber nicht das Ziel. Hier versagen die Koalitionspartner komplett. Es müssen Masterpläne her für den Abbau der Tiere als Experimentiermodel und Lebensmittellieferanten.

Mehr dazu lesen Sie in unserer Pressemitteilung und unserem ausführlichen Kommentar.

 


Anbindehaltung von Rindern: Bayern und Baden-Württemberg gegen Verbot

Foto: Sabine von Arx

Da verschlägt es dem Leser glatt die Sprache. Im April 2016 hatte der Bundesrat das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern beschlossen. Jetzt setzen sich Bayern und Baden-Württemberg gegen das Verbot zur Wehr. Rinder sollen also weiterhin lebenslang angekettet bleiben dürfen. Dahinter steckt die Idee, den Tierhaltern diese Haltungsform so lang wie möglich aus wirtschaftlichen Gründen zu ermöglichen und auf einen freiwilligen Ausstieg aus der permanenten Fixierung zu setzen. Der Ausstieg soll durch Fördermaßnahmen begleitet werden.

Insbesondere Bundesminister Schmidt hat mit freiwilligen Vereinbarungen für einen besseren Tierschutz bisher nur Bauchlandungen eingefahren. Das Verbot der Anbindehaltung ist überfällig! Es kommt ohnehin nicht von heute auf morgen. Hier greifen zum einen immer Übergangszeiten und zum anderen können Förderprogramme wirtschaftlich überzeugende Anreize zur Umstellung des Betriebes, gerne auch auf Pflanzenproduktion, schaffen.

Hier lesen Sie die Details zur Erklärung von Politik und Verbänden.


Termine

  • 16. & 17. Februar 12-17 Uhr: Kundgebungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gegen Pelzhandel bei ESCADA, alle Termine
  • 22. Februar 13 Uhr: Tierrechtsprozess: Öffentliche Revisionsverhandlung mit Solidaritätskundgebung am Oberlandesgericht Naumburg, Initiatoren: Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz und ARIWA – Animal Rights Watch zum facebook-Event
  • 21. Februar 19 Uhr: Veranstaltung mit Vorträgen und Podiumsdiskussion „Vernetzen gegen Tierversuche“ im Berliner Abgeordnetenhaus, Initiatoren: Bündnis90/Die Grünen und TierVersuchsGegner Berlin-Brandenburg, das ganze Programm
  • 3. März 11 Uhr: Lauf Demo für Zirkus ohne Tiere in München (Start an der Universität), Initiatoren: AnimalsUnited zum facebook-Event
  • 2. – 4. März, Tagung: Wissenschaft und Tierschutz – Aspekte einer ambivalenten Beziehung, Evangelische Akademie Bad Boll alle Infos
  • 06. – 09. September 2018: Internationale Tierrechte Konferenz in Luxemburg alle Infos unter www.ar-conference.org

 

 

 

Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Fon 0211 – 22 08 56 48
Fax 0211 – 22 08 56 49
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.