Versuchstier des Jahres

Versuchstier des Jahres 2012: Die „Atherosklerose-Maus“

Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

Die Maus ist das am häufigsten verwendete Versuchstier. Der jährliche Anstieg der Tierversuchs- zahlen um gut 100.000 Tiere beruht ganz entscheidend auf der Verwendung gentechnisch manipulierter Mäuse. Die Erforschung der Atherosklerose, die weltweit zu den häufigsten Todesursachen des Menschen gehört, trägt maßgeblich zu dieser Steigerung der Tierversuchs- zahlen bei. Wissenschaftler verwenden am liebsten die Maus für die Atherosklerose-Forschung.

Sie ist ein kleines Säugetier, ist leicht zu halten und sehr fruchtbar. Nach nur circa 21 Tagen bringen die weiblichen Tiere 5-15 Junge zur Welt. Außerdem sind ihre Erbanlagen im Vergleich zu anderen Tieren vollständig bekannt und sehr leicht zu verändern.

Exkurs Atherosklerose

Foto: James Benet, iStockphoto.

Die Atherosklerose (auch Arteriosklerose) wird im Volksmund als Arterienverkalkung bezeichnet. Tatsächlich zeichnet sie sich durch krankhaft verdickte Blutgefäßwände aus, die durch Ablagerung von Blutfetten, Bindegewebe und z. T. Kalk (1) zur sogenannten Plaquebildung führen. In den so veränderten Arterien fließt das Blut zunächst langsamer, ohne weitere Symptome hervorzurufen.

Ablagerungen (hier gelb) von Blutfetten, Bindegewebe, Immunzellen und Zellresten verstopfen nach und nach das Blutgefäß und bilden einen Blutpfropf. Das Gewebe wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt.

Oft kommt es erst nach Jahren zum Blutstau und anschließender Blutpfropfbildung. Als Folge tritt ein partieller oder totaler Verschluss des Blutgefäßes ein (Thrombose). Das Gewebe wird nun nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und stirbt ab (Infarkt). Thrombosen und Infarkte verursachen die meisten Todesfälle in den Industrieländern – etwa in Form von Herzinfarkten oder Schlaganfällen (2, 3).

Die Ursachen der Atherosklerose sind noch immer unklar. Es werden zwei Theorien verfolgt:

Die Verdickung der Gefäßwand entsteht ursächlich durch eine Verletzung, die mechanisch, z. B. durch Bluthochdruck, durch Viren oder Bakterien ausgelöst sein könnte. An der verletzten Gefäßwand bilden sich Ablagerungen und Wucherungen.

Eine zweite Theorie sieht die Ursache in Fettablagerungen in den Blutgefäßwänden (vorwiegend Cholesterin). Das Lipoprotein LDL transportiert Cholesterin in alle Bereiche des Körpers, sein Gegenspieler HDL übernimmt die ‚Säuberung‘ durch Rücktransport in die Leber. Daher wird HDL-Cholesterin häufig als ‚gut‘ und LDL-Cholesterin als ’schlecht‘ bezeichnet. Cholesterin wird zu 90% vom Menschen selbst hergestellt, der kleinere Teil wird über den Konsum tierischer Lebensmittel aufgenommen. Eine Senkung der Blutfettwerte wird durch eine vegetarische Ernährung mit hohem Obst- und Gemüseanteil unterstützt (4, 5, 6).

Gesamter ausführlicher Text zur „Atherosklerose-Maus“ als PDF.