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Hochwasser-Spendenaktion 2021

Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 kostete viele Menschenleben. Die Zahl der Tiere, die in den Fluten ertranken, ist überhaupt nicht bezifferbar. Der Bundesverband richtete im Juli kurzerhand einen Notfallfond ein und machte einen Spendenaufruf. Die enorme Hilfsbereitschaft für die Tiere ermöglichte nicht nur Nothilfe für Tiere, Vereine und Auffangstationen. Die Spenden werden auch zum Wiederaufbau beitragen.

Neben anderen Tieren waren auch besonders Reptilien vom Hochwasser betroffen.

Die Jahrhundertflut, die Mitte Juli 2021 desaströse Verwüstungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen anrichtete, kostete viele Leben. Bei Katastrophen wird jedoch vor allem über die menschlichen Opfer berichtet und wenig von den Tieren. Dabei sind gerade sie besonders betroffen. Wildtiere, „Weidetiere“, aber auch Tiere in Zoos, Ställen und Häusern wurden von den Wassermassen überrascht. Manche konnten sich retten, viele ertranken. Als die Menschen in Panik ihre Häuser verließen, blieben viele Haustiere zurück. In einer Mastanlage in Schaffhausen fielen fast 17.000 Hühner den Fluten zum Opfer.

Betroffen: Geschäftsstelle in Zülpich
Betroffen war auch die Geschäftsstelle des Bundesverbandes in Zülpich, die etwa 30 Minuten vom Ahrtal und nur zehn Kilometer von Erftstadt-Blessem entfernt, mitten im Flutgebiet liegt. Das Büro und der angeschlossene Hof der Geschäftsführerin Judith Reinartz kamen glücklicherweise mit Wasserschäden davon. Doch viele Tierschützer und Vereine im Flutgebiet traf es hart. Teilweise dauerte es tagelang, bis sie überhaupt erreicht werden konnten, da weder Strom- noch Internet funktionierten. Als die Geschäftsführerin und stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Judith Reinartz das ganze Ausmaß der Katastrophe sah, brach sie kurzerhand ihrem Sommerurlaub ab und begann zu helfen.

Notfallfond für Tierrettung
Sie brachte Sachspenden zur Reptilienauffangstation in Stolberg, die völlig zerstört wurde. Sie nahm Tiere auf und kaufte säckeweise Futter und Hilfsgüter lieferte sie dorthin, wo sie gebraucht wurden. Benötigt wurden auch Spritzen, Medikamente, Desinfektionsmittel und Handschuhe sowie Zaunmaterial und Zubehör für Terrarien, denn es fehlte an allem. Direkt nach Flut ging es zunächst darum, überlebende Tiere zu retten, sie zu versorgen und unterzubringen. Der Vorstand des Bundesverbandes beschloss kurzfristig einen Notfallfond aufzulegen und stellte selbst 10.000 Euro Soforthilfe bereit. Der spontan gestartete Online-Spendenaufruf hatte eine unerwartete Resonanz: Bis zur Drucklegung dieser Ausgabe kamen rund 27.000 Euro allein an externen Spenden zusammen.

Soforthilfe und Wiederaufbau
Zusammen mit den vom Bundesverband selbst aufgebrachten Mitteln konnten über 37.000 Euro an Vereine verteilt werden, die besonders stark von der Flutkatastrophe betroffen sind (Stand 10.12.2021). Dies sind beispielsweise die Reptilienauffangstation Aachen, der Tierschutzverein Bad Münstereifel und der Ponygnadenhof Leichlingen, der vor allem alte und blinde Tiere aufnimmt. Spenden erhielten bisher außerdem der Gnadenhof Anna, die Igelstation Bonn, die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel, die Kölner Katzenschutz-Initiative, die auch in Erftstadt tätig ist, sowie der Katzenschutz Bonn/Rhein-Sieg. Unterstützt wurden auch die Dogman Tierrettung, die Tierrettung Unterland sowie die Notfallrettung Niederbayern, die unermüdlich eingeschlossene Tiere retteten, obwohl die Häuser zeitweise nicht betreten werden durften. Weitere Vereine, die Hilfe vor Ort leisteten, waren unter anderem der Pferdeschutzhof Klepperstall und die Reptilienauffangstation in der Eifel, die Flutopfer aufnahmen. Ebenso wie das Notpfote Federheim in Neuss, der Verein Hundepaten und die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel. Der Notfallfond wird in den kommenden Wochen an weitere betroffene oder engagierte Tierschutzorganisationen ausgezahlt. Damit wird u.a. der Wiederaufbau zerstörter Gehege und Gebäude unterstützt.

In einer Mastanlage in Schaffhausen fielen fast 17.000 Hühner den Fluten zum Opfer. Video/Foto: We Animals Media

Todesfalle Massentierhaltung
Die totbringenden Fluten, die besonders Massentierhaltungsanlagen zu Todesfallen machen, sollten uns daran erinnern, dass auch die Ausbeutung der Tiere in der industriellen Tierhaltung maßgeblich zum Klimawandel und damit zu Extremwetterereignissen beiträgt. Die Tiere leiden dabei gleich mehrfach: Sie sind Opfer eines perfiden Ausbeutungssystems, dass sie zu Fleisch-, Eier- oder Milchproduzenten ohne Eigenwert degradiert und sie leiden und sterben bei Überschwemmungen und Bränden, Ende März allein 55.000 beim Großbrand der riesigen Schweinezuchtanlage in Alt Tellin. Immer wieder sterben tausende von Hühnern, Puten oder Schweinen qualvoll, weil beispielsweise die Belüftungsanlagen in den Megaställen ausfallen. Dieser Wahnsinn muss enden. Wir brauchen eine Wende. Für Menschen und Tiere – und für das Überleben auf diesem Planeten. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

Wenn Sie eine zweckgebundene Spende für den Notfallfonds überweisen möchten, können Sie dies unter folgender Kontoverbindung:

Spendenkonto: 

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Sparkasse Aachen
IBAN DE02 3905 0000 0016 0079 73
Verwendungszweck: Hochwasser