Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte Nr. 03/18 vom 02.02.2018

Inhalt

  • Brennpunkt Tierversuche – den Ausstieg gemeinsam angehen
  • Abgastests an Langschwanzmakaken
  • China klont Affen
  • Wir fordern Nachbesserungen im Koalitionsvertrag


Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Stephanie Hofschlaeger/pixelio.de

die Nachrichten der letzten Woche haben das Thema Tierversuche, besonders Versuche an nichtmenschlichen Primaten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Umstände sind mehr als traurig aber es ist wichtig, dass sich die gesamte Gesellschaft mit diesem Thema auseinandersetzt. Deshalb befasst sich auch dieser Newsletter schwerpunktmäßig mit diesen aktuellen Entwicklungen. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte fordert schon lange einen konkreten Maßnahmenplan zum schrittweisen Ausstieg aus dem System Tierversuch, so wie ihn die Niederlande 2016 vorgelegt haben. Ganz entscheidend für das Gelingen des Ausstiegs sind verstärkte Fördermaßnahmen zur Entwicklung humanspezifischer, tierfreier Forschungsmethoden. Dafür setzen wir uns politisch ein und werden weiter Druck machen. Lesen Sie im Folgenden mehr zu den Affen-Versuchen und unsere Forderungen an die neue Bundesregierung.


Abgas-Tests an Langschwanzmakaken
Die deutsche Automobilindustrie hat in den USA Versuche an Langschwanzmakaken zur Verharmlosung des Gesundheitsrisikos von Dieselabgasen durchführen lassen. Wir kritisieren diese Versuche aufs Schärfste und sind entsetzt darüber, dass hier offensichtlich Tiere missbraucht wurden, um eine PR-Kampagne für den Diesel zu fahren und das giftige Potenzial der eigenen Technologien herunterzuspielen. Hier geht’s zur aktuellen Pressemitteilung.

Die involvierten Autokonzerne, vorneweg VW, überschlagen sich unterdessen in ihrer Fassungslosigkeit und ethischen Betroffenheit. Und wir stellen die Frage: Was genau ist diese Aussage den Automobilkonzernen wert? Wir schlagen die Gründung eines Forschungsfonds für tierversuchsfreie Verfahren mit einer angemessen hohen Einlage vor. Ebenso sollte dieser Skandal ein Weckruf zum Handeln an die politischen Entscheidungsträger sein. Unsere ausführliche Einschätzung finden sie hier.


Foto: TheDigitalArtist / pixabay

China klont Affen
Über 20 Jahre nach Klonschaf Dolly ist es chinesischen Wissenschaftlern nun erstmals gelungen, lebensfähige Javaner-Äffchen zu klonen. Wir sind in großer Sorge. Denn sollte das Verfahren standardisiert werden, öffnet das die Tür zu genetisch veränderten Tiermodellen und somit zu einer Welle von neuen Affenversuchen. Unsere ganze Pressemitteilung lesen Sie hier.

In der EU sind Versuche an nichtmenschlichen Primaten nur unter schweren Auflagen durchführbar. Die ist vermutlich der Grund, weshalb diese Art von Entwicklungen im außereuropäischen Ausland stattfinden. Die Stimmen für ein vollständiges Verbot sind EU-weit laut und das ist auch gut so. Sollte das allerdings keine weltweite Bewegung werden, befürchten wir, dass weiterhin viele Affen in Versuchen leiden, nur eben nicht bei uns. Einen ausführlichen Kommentar zu der komplizierten Problematik finden Sie hier.


Foto: birgitH/pixelio.de

Wir fordern Nachbesserungen im Koalitionsvertrag
Zu Beginn der Koalitionsgespräche haben wir in einem Brief an den SPD Parteivorsitzenden Martin Schulz Nachbesserungen für den Bereich Forschung gefordert. Unserer Ansicht nach muss der Koalitionsvertrag klare Ziele für dieses wissenschafts- und gesellschaftspolitisch wichtige Thema benennen. Wir verweisen dabei auf die Zielsetzungen im Bereich Klimaschutz, die bereits im Sondierungspapier enthalten sind. Ein mindestens gleichwertiger Konsens müsse auch für die Entwicklung tierversuchsfreier Verfahren und den Abbau der Tierversuche erreicht werden. Mehr dazu in unserer Pressemitteilung.


 

 

 

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.