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Versuchstier des Jahres

Grußwort zum Versuchstier des Jahres 2025

Unsere diesjährige Schirmherrin für das „Versuchstier des Jahres: der Vogel“ ist Ingeborg Livaditis. Sie war sowohl 1982 Gründungsmitglied bei Menschen für Tierrechte/Bundesverband der Tierversuchsgegner als auch 1983 Gründungsmitglied von Menschen für Tierrechte Baden-Württemberg. Sie ist seit den 80er Jahren für Tierrechte aktiv. Im Jahr 2006 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement im Tierschutz.

„Tiere werden als Stellvertreter des Menschen für dessen angebliches Wohl in Experimenten eingesetzt. Auf das teilweise unermessliche Leiden der wehrlosen Tiere wird dabei meist keine Rücksicht genommen. Die Öffentlichkeit erfährt nur selten, was hinter verschlossenen Labortüren geschieht – und will es zudem kaum wissen.

Der Physiologe Claude Bernard (1813-1878) gilt als Begründer der experimentellen Medizin durch Tierversuche. Seine äußerst grausamen Versuche führten 1876 in England zum ersten Tierschutzgesetz. Trotz aller Kritiken, bedingt durch wissenschaftliche und ethische Gründe, ist der Tierversuch bis heute weltweit Standard. Bereits die Haltung der Tiere in engen Käfigen beziehungsweise die fehlenden natürlichen Lebensbedingungen sind für die Tiere qualvoll und können die Versuchsergebnisse im Vergleich zu solchen mit freilebenden Artgenossen verfälschen.

Welche Tierart entspricht mit ihren Organen und deren Funktionen denen des Menschen?
Stoffwechsel und Lebensdauer der am meisten verwendeten Maus sind mit denen des Menschen
nicht vergleichbar. Hinzu kommt, dass über Jahre entstehende menschliche Erkrankungen in den Tieren überhaupt nicht vorkommen. Wie sollen also Tiere Auskunft über Menschen geben? Und wenn sie uns so ähnlich sind, weshalb sollte man an ihnen Experimente durchführen, wenn sie am Menschen verboten sind?
Wir können nur hoffen, dass in absehbarer Zukunft Tierversuche nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben werden und grausame Experimente aus wissenschaftlicher Neugier unterbleiben.“

Foto: FotoKurz, Böblingen