Zum Welttag zur Abschaffung der Fischerei am 29. März macht Menschen für Tierrechte auf das unermessliche Tierleid durch den industriellen Fischfang aufmerksam. Hinzu kommen die immensen Folgekosten durch die Zerstörung mariner Lebensräume und dabei entstehender CO₂-Emissionen. Um die Ökosysteme zu retten, muss der Raubbau an der Natur dringend beendet werden. Wer auf den Geschmack von Fisch nicht verzichten will, kann zu tierleidfreien pflanzlichen Fischalternativen greifen.
Fischfleisch ist beliebt – rund 13,4 Kilogramm Fisch sowie Krebs- und Weichtiere verbrauchten deutsche Konsument:innen im Jahr 2023. Der weltweit überbordende Konsum hat dazu geführt, dass über 37 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt gelten. Neben den Konsequenzen für Ökosysteme und Biodiversität leiden für den Konsum von Fischfleisch unvorstellbar viele Wassertiere. Für keine andere Form der Tiernutzung sterben so viele Individuen.
Kein Tierschutz auf dem Meer
Eigentlich ist es in Deutschland verboten, Fischen länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Doch weder beim Angeln noch auf dem offenen Meer hilft dies den Tieren. Bei der Grundschleppnetz-Fischerei ziehen Schiffe riesige Netze durchs Meer, deren unteres Ende über den Boden schleift. Wenn die Meerestiere aus dem Wasser gezogen werden, kann durch den entstehenden Druckunterschied ihre Schwimmblase platzen. In den Netzen werden die unten liegenden Tiere durch das Gewicht ihrer Artgenossen zerquetscht. Die Tiere, die nicht bereits erstickt sind, werden auf den schwimmenden Fischfabriken lebend ausgenommen. Hinzu kommen die hohen Beifangquoten: Diese kosten unzähligen Vögeln, Schildkröten, Säugetieren und Jungfischen das Leben. Dennoch ist die Grundschleppnetz-Fischerei noch immer weit verbreitet – das Gros der Wildfische wird so gefischt.
Ökologische und wirtschaftliche Katastrophe
Einer aktuellen Studie der Meeresschutzorganisation National Geographic Pristine Seas zufolge gefährdet die Fischerei mit Schleppnetzen am Meeresboden nicht nur kostbare Lebensräume, sie verursacht allein in Europa jährliche Schäden von bis zu zehn Milliarden Euro. Die Grundschleppnetz-Fischerei ist demnach sowohl eine ökologische als auch eine wirtschaftliche Katastrophe. Sie trägt nur zwei Prozent zur Versorgung Europas mit tierischem Eiweiß bei, fordert aber einen verheerenden Tribut für die biologische Vielfalt. Die Praxis sei nur deshalb noch gängig, so die Organisation, weil sie subventioniert werde und die tatsächlichen Kosten nicht abgebildet werden. Schädlich sei diese Fischerei auch für das Klima. Denn dabei würde das Sediment am Meeresboden aufgewühlt, das normalerweise als CO₂-Speicher fungiere. In der Folge gelangten große Mengen des Treibhausgases in die Atmosphäre.
Aquakultur trägt zu Überfischung bei
Auch die boomende Aquakultur ist keine Lösung, denn sie ist nichts anderes als Massentierhaltung im Wasser. Um die gestressten Tiere bis zur sogenannten Schlachtreife zu bringen, werden massiv Antibiotika und Pestizide eingesetzt, was wiederum die Entwicklung von Resistenzen fördert. Abwässer und Nährstoffüberschuss zerstören die umliegenden Biotope. Außerdem trägt die Aquakultur zur Überfischung bei. Von der weltweiten Gesamtfangmenge an Fischen wird rund ein Drittel zu Fischmehl beziehungsweise Fischöl verarbeitet. Der Großteil davon wird in Aquakulturen verfüttert.
Tierleid beenden – Ökosysteme retten
Die Ausbeutung unserer Meere bedroht nicht nur ganze Fischpopulationen, mittlerweile stehen ganze Ökosysteme vor dem Kollaps. Nach Ansicht von Menschen für Tierrechte muss das unermessliche Tierleid sowie der Raubbau an der Natur schnellstens beendet werden. „Indem wir den Fischkonsum hinterfragen und darauf verzichten, leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Schutz der Tiere, sondern auch zum Schutz unseres Planeten. Geben wir den Ozeanen den nötigen Raum zur Regeneration, hat das tiefgreifende Auswirkungen auf das Klima und hilft, eine nachhaltigere, gesündere Zukunft für uns alle zu schaffen“, betont Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte. Wer auf den Geschmack von Fisch nicht verzichten will, kann zu pflanzlichen Fischprodukten greifen.
Weitere Informationen zum Welttag zur Abschaffung der Fischerei unter: end-of-fishing.com
Pressestelle Menschen für Tierrechte
Christina Ledermann
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10
www.tierrechte.de
www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de
www.invitrojobs.de
www.satis-tierrechte.de
www.stadttauben.de
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.