Newsletter Tierrechte vom 07.03.2025
Inhalt
- Stadttauben Limburg: Wir erheben Klage
- Skandalös: Berlin stellt Tierschutzbeauftragte frei
- CSU-Kandidat für Agrarministerium verbreitet Klimamärchen
- Neuer Bericht zeigt Notwendigkeit einer EU-Tierschutz-Reform
- Tötung von Straßentieren in der Türkei: Sofortiges Moratorium
- Termine
Liebe Leserinnen und Leser,
die Stadt Limburg trifft eine skandalöse Entscheidung. Sie verhängt das Todesurteil für 200 Stadttauben, obwohl es tierschutzgerechte Mittel gibt, um den Bestand zu reduzieren. Zweihundert Tiere sollten eigentlich eingefangen und auf einen Gnadenhof umgesiedelt werden. Limburg hatte das Einfangen öffentlich ausgeschrieben. Doch dies hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung aufgehoben, weil ihm das Angebot zu teuer war. Die Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz und Menschen für Tierrechte erheben jetzt Klage.
Hier lesen Sie unsere Pressemeldung.

Jetzt ist passiert, was sich lange angekündigt hatte: Die Justizverwaltung hat die Berliner Landestierschutzbeauftragte freigestellt. Der Blick auf die Vorgänge der letzten drei Jahre lässt vermuten, dass die CDU auf diesem Wege eine kritische Stimme für den Tierschutz loswerden will. Hier lesen Sie unsere Pressemeldung. Wir und andere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen sind zutiefst besorgt über die Entwicklungen. Wir appellierten mehrfach an die Verantwortlichen, unter anderem in einem Offenen Brief, das Amt in der ursprünglichen Form zu erhalten und am Normenkontrollantrag gegen die Schweinehaltung festzuhalten.
Bitte unterzeichnen Sie dazu auch die Petition: Kathrin Herrmann im Dienst behalten!
Wer könnte Bundeslandwirtschaftsminister in einer möglichen schwarz-roten Koalition werden? Vielleicht Günther Felßner, Wunschkandidat der CSU? Der bayrische Agrarlobbyist und Milchbauer bezeichnet die Tierhaltung als „klimaneutral“ und kündigt an, in der Landwirtschaft „für einen echten Politikwechsel zu sorgen“. Flächenstilllegen sei mit Sicherheit nicht die Zukunft, erklärte Felßner. Auch die Tierhaltung zurückzufahren, sei eine Sackgasse. Dem entgegnen Wissenschaftler: Felßners Aussagen hätten nichts mit naturwissenschaftlichen Fakten zu tun. Es sei völlig unumstritten, dass eine Reduzierung der Tierhaltung und stärker pflanzlich ausgerichtete Ernährung ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist. Auch wenn die Politik sich hier gerade ideologisch aufstellt – wir bleiben bei den wissenschaftlichen Fakten. Wir brauchen sie, die Agrar- und Ernährungswende. Dafür werden wir weiter entschlossen kämpfen.
Mehr zum Thema unter: tagesschau.de

Der europäische Dachverband der Tierschutzorganisationen, die Eurogroup for Animals, hat jetzt einen Bericht über das uneinheitliche Tierschutzniveau in den EU-Mitgliedsstaaten veröffentlicht. Das Fazit: Der Flickenteppich untergräbt die Bemühungen der EU für höhere Tierschutzstandards und führt dazu, dass noch immer Millionen von Tieren unter teils katastrophalen Bedingungen bei Zucht, Transport, Haltung und Schlachtung leiden. Dies muss sich dringend ändern. Jedes Tier, egal wo in der EU es sich befindet, verdient dasselbe Maß an Schutz. Als Mitglied der Eurogroup for Animals werden wir uns dafür einsetzen, dass die EU endlich die überfällige Reform der EU-Tierschutzgesetzgebung umsetzt, für einheitliche Standards sorgt und tierquälerische Praktiken in allen Mitgliedstaaten verbietet.
Hier lesen Sie mehr.
Tötung von Straßentieren in der Türkei: Sofortiges Moratorium!
Die Lage ist alarmierend: Die Türkei hatte jahrelang eine relativ fortschrittliche Tierschutzgesetzgebung. Doch eine drastische Gesetzesänderung vom 2. August 2024 hat dies ins Gegenteil verkehrt. Seitdem werden Tausende Straßenhunde und -katzen aus ihren Lebensräumen entfernt, in überfüllte staatliche Lager gesperrt oder auf grausame Weise getötet. Die türkische Regierung begründet diese Maßnahmen mit dem Schutz der öffentlichen Sicherheit. Doch Tierschutzorganisationen aus der Türkei, Europa und weltweit sehen darin eine systematische und skrupellose Auslöschung der Straßentierpopulation.
Tierschutzorganisationen fordern jetzt gemeinsam:
- Ein sofortiges Moratorium für die Masseneinlieferung und Tötung von
Straßentieren - Die Wiederaufnahme und den Ausbau von Kastrations- und
Adoptionsprogrammen als nachhaltige Lösung. - Die Einhaltung internationaler Tierschutzstandards durch unabhängige
Kontrollen - Transparenz und Dialog mit nationalen und internationalen
Tierschutzorganisationen.
Bitte unterschreiben Sie diese Petition.
13.-15. März: Internationale Fachtagung zum Thema Tierschutz
19. März: PETA Tierrechtskonferenz „Töten aus Vernunft?“
22. März: 9. Welttag für das Ende der Fischerei u.a., Koblenz
22. März: Veggie World Düsseldorf
29. März: Demo gegen Bayerns größten Rinderschlachthof
29. März: Vortrag: „Tierrechte im Klimakollaps“ in Hamburg
Impressum:
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.