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11.11.2024 Weltklimakonferenz: Ernährungssysteme in den Fokus rücken

Ohne Abkehr von der Massentierhaltung sind Klimaziele nicht erreichbar

Zur aktuellen Weltklimakonferenz in Aserbaidschan warnen Klimaforscher:innen vor der globalen Erwärmung und ihren katastrophalen Folgen für das Leben auf der Erde. Das Jahr 2024 zeichnet sich als das weltweit wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ab. Es sei zudem nahezu sicher, dass mit diesem Jahr erstmals die für das Klimasystem wichtige 1,5-Grad-Marke überschritten werde, teilte der EU-Klimadienst Copernicus in Bonn mit. Gleichzeitig belegen Studien den großen Anteil der Ernährung an den weltweiten Emissionen. Zum Auftakt der Weltklimakonferenz COP29 fordert der Bundesverband Menschen für Tierrechte konkrete Beschlüsse, um endlich den großen Hebel zu nutzen, den eine konsequente Ernährungsumstellung bietet.

Obwohl die Industrielle Tierhaltung millionenfaches Tierleid erzeugt und zu den größten, menschengemachten Verursachern der Klimakrise zählt, ist sie von den Ländern der Welt in ihren Klimaschutzstrategien bislang sträflich vernachlässigt worden. Gleichzeitig gefährdet die rasante Klimaerwärmung die weltweite Ernährungssicherheit durch vermehrte Extremwetterereignisse und Ernteausfälle, und befördert dadurch auch klimabedingte Migration. Während die Forderungen nach einem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zum Mainstream geworden sind, bleiben vergleichbare Forderungen nach einem Systemwandel in der Landwirtschaft und einer Reduzierung bzw. Abschaffung des Fleischkonsums marginal. Im Gegensatz zu den anderen Sektoren Gebäude und Mobilität ist die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung aber kurzfristig möglich. Auf der COP29 in Aserbaidschan wird auch über Ernährungssysteme gesprochen. Menschen für Tierrechte fordert, diesem Thema eine hohe Priorität einzuräumen.

Klimakiller Methan
Wissenschaftliche Studien weisen auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Ernährungsumstellung hin und damit auch auf eine Abkehr von tierischen Lebensmitteln in der Ernährung. Wenn es um globale Strategien gegen die Klimakatastrophe geht, müssen Maßnahmen zur Fleischreduzierung als integraler Bestandteil der nachhaltigen Ernährungsumstellung eingeführt worden. Deshalb müssen auch die Emissionen aus der Landwirtschaft, wie Methan aus der Tierhaltung, in den Klimaschutzplänen der Staaten dokumentiert und mithilfe verbindlicher Reduktionsziele systematisch gesenkt werden.

Abgaben auf tierische Produkte und Abkehr von klimaschädlichen Agrarsubventionen
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat einen ausführlichen Maßnahmenkatalog ausgearbeitet. Darin fordert er neben einer breit angelegten Informations- und Bildungskampagne für eine pflanzenbasierte Ernährung die Abschaffung der Mehrwertsteuer für pflanzliche Nahrungsmittel sowie eine Abgabe für tierische Produkte. Die Einnahmen sollten in Umstiegsförderungen für Landwirt:innen fließen, die aus der Tierhaltung aussteigen. Außerdem sollte jeder Steuer-Cent der über 400 Milliarden schweren EU-Agrarsubventionen in eine konsequente Transformation unserer Landwirtschaft fließen. Landwirt:innen müssen künftig einerseits nachhaltig pflanzliche Lebensmittel erzeugen und andererseits im Sinne des Gemeinwohls Ökosysteme renaturieren und pflegen.

Mehr Ent- und Geschlossenheit
Das Ergebnis der US-Wahl setzte ein schwieriges Vorzeichen für COP29. Die Weltgemeinschaft sollte klare Signale der Ent- und Geschlossenheit für einen globalen Klimaschutz setzen. Auch in Deutschland dürfen innenpolitische Machtkämpfe nicht zur einer Blockade für konstruktive Verhandlungen über einen ambitionierten Klimaschutz werden.


Pressestelle Menschen für Tierrechte
Christina Ledermann
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de


Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52, 53909 Zülpich
Tel: 02252/830 12 10
www.tierrechte.de
www.ausstieg-aus-der-tierhaltung.de
www.invitrojobs.de
www.satis-tierrechte.de
www.stadttauben.de


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Ernährungs- und Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Mit dem Projekt Ausstieg aus der Tierhaltung zeigt er Landwirt:innen Alternativen auf, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.