Newsletter Tierrechte vom 20.09.2024
Inhalt
- Fortschritt: EU nominiert ersten Kommissar für Tierschutz
- Landtagswahl in Brandenburg: Vom Tierschutz weit entfernt
- Pressekonferenz: Gemeinsam für ein starkes Tierschutzgesetz
- Tierversuche: Auftakt zur Erarbeitung der Reduktionsstrategie
- Termine
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat diese Woche ihr Wunsch-Team von EU-Kommissaren vorgestellt. Darunter befindet sich auch der neue Posten eines EU-Kommissars für Gesundheit und Tierschutz. Was von dem für das Amt nominierten Ungar Olivér Várhelyi zu erwarten ist, ist unklar. Die Einführung eines EU-Kommissars für Tierschutz ist jedoch ein sehr positives Signal. Im besten Fall zeigt dies, dass die EU-Kommission die Bedeutung des Tierschutzes für die EU-Bürger:innen anerkennt. Menschen für Tierrechte wird sich zusammen mit dem Dachverband der Tierschutzorganisationen in Europa, der „Eurogroup for Animals“, dafür einsetzen, dass der neue Kommissar, sofern er gewählt wird, den Tierschutz in der EU vorantreibt. Seine wichtigste Aufgaben sind die überfällige Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung und der Ausstieg aus der Käfighaltung. Hier lesen Sie die Pressemitteilung der Eurogroup for Animals.
Landtagswahl in Brandenburg: Vom Tierschutz weit entfernt
Die Nominierung eines EU-Kommissars für Tierschutz ist auch deshalb wichtig, weil sich die gesellschaftliche Stimmung bei den diesjährigen Wahlen radikal verändert hat: Die Themen haben sich weg von Klima-, Umwelt- und Tierschutz hin zu Sicherheits-, Migrations- und Wirtschaftsfragen verlagert. Wie sehr, zeigen die Umfragen für die anstehende Landtagswahl in Brandenburg. Unsere Analyse der Wahlprogramme zeigt, dass die wichtige Agrar- und Ernährungswende weder mit AFD, SPD, CDU oder dem BSW zu erwarten ist – im Gegenteil. Deshalb bitten wir alle Bürger:innen in Brandenburg: Nutzen Sie am kommenden Sonntag Ihre Stimme für den Schutz von Tieren, Klima und Umwelt – und der Demokratie. Vielen Dank!
Pressekonferenz: Gemeinsam für ein starkes Tierschutzgesetz
Am 26. September wird der Entwurf für das neue Tierschutzgesetz ins Parlament eingebracht. Ende Oktober soll es verabschiedet werden. Die größte Tierschutzgesetznovelle seit über zehn Jahren ist eine historische Chance, den Tierschutz in Deutschland endlich voranzubringen. Doch nach Auffassung von Menschen für Tierrechte und acht weiteren Organisationen verlängert der vorliegende Entwurf das millionenfache Tierleid in vielen Bereichen, statt es zu beenden. Die inhaltliche Einordnung und ihre Kritik erläutern die Tierschutzorganisationen auf einer Pressekonferenz am 25. September in Berlin.
Tierversuche: Auftakt zur Erarbeitung der Reduktionsstrategie
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat letzte Woche einen Beteiligungsprozess für die angekündigte Reduktionsstrategie mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Tierschutzorganisationen gestartet. Menschen für Tierrechte war mit zwei Vertreterinnen bei den Workshops in Berlin dabei.
Hier lesen Sie die Meldung des BMEL.
Termine
24. September: Veranstaltungsreihe. Tiere und wir – Ethische Überlegungen zum Konsum „tierlicher“ Produkte, Präsenz und Online
27. September: Online-Event artgerechte Auslastung und Beschäftigung von Katzen
04. Oktober: Online-Event zu aggressiven, potenziell gefährlichen Hunden
10. Oktober: Ringvorlesung zur Mensch-Tier-Beziehung (online)
12. Oktober: Berliner Tierschutztag
22. Oktober: Webinar „Dreckiges Schwein? Von wegen!“
15. November: Online-Event über die Haltung von Wellensittichen
19. November: 3R und tierfreie Forschung: Understanding Translatability and Crafting Competitive Grants
26. November: Webinar „Blöde Kuh? Von wegen!“
27. November: Online-Vortrag für Tierärzt:innen: Katzen mit FIP- / FIV-Infektion – Therapie und Management
03. Dezember: Webinar „Dummes Huhn? Von wegen!“
11. Dezember: Online-Event über wesensgerechte Haltung von Kaninchen, Meerschweinchen und Hamstern
17. Dezember: Berliner Tierschutzforum: Zur Unerlässlichkeit des Berliner Verbandsklagerechts
18. Dezember: 3Rs Webinar: Addressing Reviewers‘ Preference for Animal Models
16.-17. Januar 2025: Defund Meat Conference
Impressum:
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
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Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
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Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.