Agrar- und Ernährungswende Allgemein

Mit pflanzlicher Ernährung is(s)t man gesünder

Tierfreundlich und gesund grillen? Ja, das geht! Vegane Ernährung klingt für manche Menschen nach Verzicht – davon kann aber keine Rede sein, im Gegenteil: Immer mehr Experten raten zu einer pflanzenbasierten Ernährung im Rahmen einer aktiven Gesundheitsvorsorge. Anlässlich der beliebten Grillsaison möchte der Bundesverband Menschen für Tierrechte in der heutigen Folge der Serie „Grillen ohne Tierleid“ auf die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung hinweisen – ganz im Gegensatz zu den bedenklichen gesundheitlichen Folgen, die durch die Produktion und den Konsum tierischer Produkte entstehen.

Weniger Zivilisationskrankheiten durch pflanzliche Ernährung
Es mehren sich die Studien die zeigen, dass Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, weniger unter sogenannten Zivilisationskrankheiten leiden, weil sie mehr Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Obst essen. Übergewicht und Typ-2-Diabetes kommen bei Veganern seltener vor. Und auch bei anderen Erkrankungen zeigt sich ein positiver Einfluss der veganen Ernährungsweise. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlichte kürzlich eine neue Position zur veganen Ernährung. Die Fachgesellschaft stuft jetzt eine gut geplante rein pflanzliche Ernährung für gesunde Erwachsene als gesundheitsfördernd ein und bezieht auch die positiven Auswirkungen auf Klima und Umwelt in die Bewertung mit ein. Die Position unterscheidet sich jetzt stark von früheren Versionen, in denen gar vor einer veganen Ernährung gewarnt wurde. Jetzt rät die Gesellschaft nur noch zu maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche. In den USA etwa wird inzwischen eine gut geplante vegane Ernährung für Menschen in allen Altersgruppen empfohlen. Auch Österreich hat jüngst seine Ernährungsempfehlungen überarbeitet. Der österreichische Bundesminister Johannes Rauch betont, dass „eine bewusste Ernährung mit einem Fokus auf Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte nicht nur für den Planeten gut ist, wir leben dadurch auch länger und gesünder“. (1)

Ein hoher Preis: Herzkreislauf-Erkrankungen, Krebs, Demenz
Rotes Fleisch, das am häufigsten auf den Grilltellern landet, stammt von Rind, Schwein oder Lamm. Wer zu viel davon isst, setzt sich gesundheitlichen Gefahren aus. Studien belegen die Entstehung von Darmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Eine weitere Studie des National Cancer Instituts in Bethesda (USA) identifizierte sogar neun Krankheiten, die mit Fleischverzehr in Verbindung stehen: Neben den oben genannten kommen noch Infektionen, Nierenerkrankungen und chronische Lebererkrankungen hinzu. In einer weiteren großen Studie wird gewarnt, dass der Verzehr von verarbeitetem rotem Fleisch ein erheblicher Risikofaktor für Demenz sein könnte. Die Studie ergab auch, dass der Ersatz von verarbeitetem rotem Fleisch durch gesündere Lebensmittel wie Nüsse, Bohnen oder Tofu das Demenzrisiko verringern könnte. Die Ergebnisse wurden auf der internationalen Konferenz der Alzheimer’s Association Konferenz in den USA vorgestellt. (2)

Multiresistente Keime
Zudem sind viele Fleischprodukte mit gefährlichen multiresistenten Erregern belastet, was unter anderem an dem massiven Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung liegt. Dadurch werden die Keime gegen Antibiotika immun. Eine europaweite Untersuchung, die die Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt in Auftrag gegeben hatte, ergab, dass Hühnerfleisch besorgniserregend oft mit antibiotikaresistenten und anderen Krankheitserregern belastet ist. Auf jeder zweiten Probe befanden sich Bakterien, die gegen eines oder mehrere Antibiotika immun sind, sowie weitere unappetitliche Keime, die für Kinder, Ältere und Kranke gefährlich werden können. (3 und 4)

Vegan ist gesund
Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für eine vegane Ernährungsweise, die Beweggründe sind vielfältig. Neben Sorgen um das Weltklima und aus ethischen Gründen sind es auch gesundheitliche Gründe, die Menschen dazu motivieren, sich pflanzenbasiert zu ernähren. Gesund ist eine vegane Ernährung vor allem dann, wenn sie gut geplant ist. Sie kann den Menschen optimal mit den wichtigsten Nährstoffen versorgen und ernährungsassoziierte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Typ-2-Diabetes vermindern.

Quellen

  1. https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Ern%C3%A4hrung/%C3%96sterreichische-Ern%C3%A4hrungsempfehlungen-NEU.html
  2. https://www.theguardian.com/society/article/2024/jul/31/eating-processed-red-meat-could-increase-risk-of-dementia-study-finds
  3. https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/antibiotika-haehnchen-multiresistente-keime-100.html
  4. https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/lidl-europameister-der-keime

Weiterführende Informationen beim Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung:

https://ifpe-giessen.de/neues-aus-der-wissenschaft/