Newsletter Tierrechte

Newsletter Tierrechte: Klimakiller Fleischkonsum / Nein zu Kälber-Transporten / Hunde Türkei

Newsletter Tierrechte vom 02.08.2024

Inhalt

  • Klimakiller Fleischkonsum
  • Nein zu Kälber-Transporten
  • Tierversuche: Hoffnung für den Pfeilschwanzkrebs
  • Tierschutz: Berlin bricht Koalitionsversprechen
  • Türkei: Aktion gegen Tötung der Straßenhunde
  • Termine

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch wenn es sich in Deutschland nicht so anfühlte: Der Juni 2024 war laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Klimaexperten gehen davon aus, dass die 1,5-Grad-Schwelle nicht mehr zu halten ist. Was Viele nicht wissen: Unser derzeitiges Ernährungssystem ist eines der Haupttreiber des Klimawandels. Anlässlich der Grillsaison weist der Bundesverband Menschen für Tierrechte deswegen in einer mehrteiligen Artikelserie auf das millionenfache Tierleid und die multiplen Folgewirkungen hin, die durch Herstellung und Konsum tierischer Produkte entstehen. Um die Klimakatastrophe abzuwenden, ist eine drastische Reduktion der Tierbestände und eine Ernährungsumstellung hin zu pflanzlichen Eiweißträgern unabdingbar. Wir müssen erkennen, dass die Bedrohung durch Extremwetter, Artensterben und die Übernutzung unseres Planeten direkt mit unserem Umgang mit den Tieren verknüpft ist. Unser Appell an die Öffentlichkeit: Nehmen Sie die diesjährige Grillsaison zum Anlass, auf eine klimafreundliche Ernährungsweise auf pflanzlicher Basis umzustellen – für sich selbst, für die Tiere und für unseren Planeten. Lesen Sie hier unseren Beitrag.


Nein zu Kälber-Transporten
In den heißen Monaten häufen sich wieder die Berichte über Missstände bei Tiertransporten. Eine italienische Tierschutzorganisation belegte, dass Tiere in Lastwagen mit Innentemperaturen von bis zu 48 Grad transportiert werden. Die Animal Welfare Foundation dokumentierte in 50 Fällen, dass verstorbene Tiere von den Transportschiffen ins Meer geworfen wurden. Außerdem transportiert Irland noch immer nicht entwöhnte Kälber nach Frankreich – eine Tortur. Im ersten Halbjahr 2024 waren schätzungsweise 149.000 Kälber betroffen. Auf der Reise werden die Kälbchen bis zu 27 Stunden lang nicht gefüttert – ein klarer Verstoß gegen EU-Recht. In einem Prüfbericht 2023 wies die Kommission auf die Verstöße hin. Passiert ist jedoch nichts! In zwei gemeinsamen Briefen fordern über 20 EU-Tierschutzorganisationen, darunter Menschen für Tierrechte, die EU-Kommission und die Reederei Stena Line auf, den Transport nicht abgesetzter Kälber sofort einzustellen. Zusätzlich haben wir Stena Line Deutschland aufgefordert, die Transporte zu beenden. Hier lesen Sie unseren Brief. 


Tierversuche: Hoffnung für den Pfeilschwanzkrebs
Für den sogenannten LAL-Test werden jedes Jahr etwa 500.000 vom Aussterben bedrohte Pfeilschwanzkrebse gefangen. Die USA erkennen in ihrem Arzneibuch jetzt tierfreie Alternativen zum Test mit dem Blut des Pfeilschwanzkrebses an. Damit ermöglichen sie, dass synthetische Alternativen genutzt werden dürfen. Menschen für Tierrechte fordert, dass die EU dem Vorbild der USA folgt und den leidvollen Test auch im Europäischen Arzneibuch streicht.
Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung.


Tierschutz: Berlin bricht Koalitionsversprechen
Obwohl die große Koalition erst vor einem Jahr angekündigt hatte, ein tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement in Berlin einzuführen, will sie jetzt unwirksame und möglicherweise tierschutzwidrige Mittel einsetzen. Die Verbreitung von fragwürdigen Informationen wird auch zur Demontage der Landestierschutzbeauftragten genutzt. Im Rundfunk Berlin-Brandenburg wird die Umsetzung des bewährten Stadttaubenkonzeptes in Frage gestellt. Dabei hatte unsere bundesweite Umfrage ergeben, dass betreute Taubenschläge das beste Mittel für eine Populationskontrolle sind. Anfang Juli hatte auch der Bundesrat auf unsere Umfrage verwiesen. Dies geht zudem aus den Empfehlungen des Landes Niedersachsen hervor. Alles in allem ist die Diskreditierung des Konzeptes und der engagierten Berliner Tierschutzbeauftragten ein ungeheuerlicher Vorgang, auf den wir umgehend mit einer Pressemeldung reagiert haben.


Ein schlafender Streunerhund vor einer Tür in Istanbul – friedlich, aber bedroht. (Foto: Private Tierschützerin)

Türkei: Aktion gegen Tötung der Straßenhunde
Trotz massiver Proteste und internationaler Kritik hat das türkische Parlament am 30. Juli ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das die Tötung von Straßenhunden vereinfachen soll. Besitzerlose Hunde sollen von den Straßen in der Türkei verschwinden, kranke und aggressive Hunde sollen getötet werden können. Doch die kommunalen  Tierheime haben nicht genug Kapazitäten, um die etwa 4 Millionen von Hunden aufzunehmen. Deswegen wird befürchtet, dass viele Tiere getötet werden oder in den Tierheimen sterben.
Handeln Sie jetzt! Wir haben die türkischen Botschaften in Deutschland sowie führende Reiseveranstalter kontaktiert und sie aufgefordert, sich für die bewährten Kastrationsprogramme einzusetzen. Hier können Sie sich Musterbriefe und die E-Mail-Adressen der Botschaften und der Reiseveranstalter herunterladen. Bitte bleiben Sie höflich. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!



Impressum:

Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Severinusstr. 52
53909 Zülpich
Tel. 02252 – 830 12 10
Fax 02252 – 830 12 11
E-Mail: info@tierrechte.de
Web: www.tierrechte.de
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Spendenkonto: Sparkasse Aachen
Bankleitzahl 390 500 00
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Swift-Bic AACSDE33
Alle Spenden sind steuerlich abzugsfähig

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Zülpich (früher Aachen) sind Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion. Um Landwirt:innen Alternativen aufzeigen, wie sie auch ohne sogenannte Nutztiere erfolgreich und nachhaltig wirtschaften können, betreibt Menschen für Tierrechte die Webseite ausstieg-aus-der-tierhaltung. Um tierversuchsfreie Methoden voranzubringen, veröffentlicht der Verband das „Ersatzverfahren bzw. Replace des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein.  Außerdem unterstützt der Verband das tierschutzkonforme Stadttaubenmanagement und gibt mehrmals im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.

Wir sind Mitglied u.a. bei: