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20. Dezember 2017: Weihnachten ohne Tierleid: Verbraucher und Politik in der Pflicht

Zum „Fest der Liebe“ erinnert der Bundesverband Menschen für Tierrechte an das millionenfache Tierleid, das mit den Feiertagen einhergeht. Weil die Politik versagt, Produkte, Praktiken und Veranstaltungen zu verbieten, die mit Tierqual verbunden sind, ist auch der Verbraucher in der Pflicht. Anlässlich der anstehenden Sondierungsgespräche fordert der Tierrechtsverband zudem die Politik auf, in der 19. Legislaturperiode endlich einschneidende Maßnahmen zur Bekämpfung der eklatanten Missstände zu ergreifen.

Hinter jedem traditionellen Braten, der zur Weihnachtszeit auf den Tisch kommt, steht ein Tierleben. In diesem kurzen Leben haben die meisten Enten, Gänse, Hühner, Puten, Rinder, Schweine und Kaninchen mehrfach gelitten: In der Zucht, in der industriellen Haltung, beim Transport und bei der Schlachtung, wo Tierschutz-Verstöße an der Tagesordnung sind. Auch Fische stammen häufig aus Aquakulturen, einer beschönigenden Bezeichnung für Intensivtierhaltung im Wasser. Die Berichterstattungen der letzten Monate über die extremen Auswüchse der industriellen Massentierhaltung zeigen immer wieder, was unser Lebensstil und damit auch das Weihnachtsfest für Millionen von Tieren bedeutet.

„Wir haben heute ein reichhaltiges Angebot an veganen Produkten, die inzwischen in fast jedem Supermarkt erhältlich sind. Je weniger Fleisch, Milch- sowie Ei-haltige Produkte gegessen werden, desto weniger Tiere werden gequält und desto besser für Gesundheit und Umwelt!“, gibt Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, zu bedenken.

„Nein“ zu Tierqualprodukten
Auch beim Kauf der Geschenke könne sich jeder bewusst für Artikel ohne tierische Bestandteile entscheiden und zu Produkten greifen, die keine neuen Wirkstoffe enthalten, für die Tierversuche vorgeschrieben sind. Dies gilt auch für Tierqualprodukte mit Pelz, Leder, Wolle, Seide und Daunen. Auch der Verzicht auf Gutscheine für Zoos, Unterwasser-Parks oder Zirkusse mit Tieren ist ein Beitrag für den Tierschutz. Tiere sind zudem keine Weihnachtsgeschenke und dürfen auch nicht auf Weihnachtsmärkten in „lebenden Krippen“ zur Schau gestellt werden.
„Da die Politik versagt, Praktiken, Produkte und Veranstaltungen zu verbieten, die mit massivem Tierleid verbunden sind, ist der Verbraucher besonders in der Pflicht. Wer Tierqual-Produkte boykottiert und stattdessen tierfreundliche Erzeugnisse kauft, sendet ein deutliches Zeichen an Handel und Hersteller“, appelliert Christina Ledermann.

Trendwende: Die Zeit ist reif
Anlässlich der anstehenden Sondierungsgespräche fordert der Bundesverband Menschen für Tierrechte CDU/CSU und SPD zudem auf, den Tierschutz endlich zukunftsfähig zu machen. Die Zivilgesellschaft erwarte konkrete Handlungskonzepte.
„Die Politik muss nun endlich erkennen, dass die Zeit reif ist für wichtige Trendwenden. Umfragen zeigen, dass die Zivilgesellschaft diesen Wandel will. Der nächste Koalitionsvertrag muss deswegen fünf Gesamtstrategien vereinbaren und zwar für den Ausstieg aus dem Tierversuch, die Entwicklung tierversuchsfreier Verfahren, für eine tiergerechte landwirtschaftliche Tierhaltung, für den Rückgang der Tiere als Lebensmittelieferanten sowie für die Förderung pflanzlicher Eiweißproduktion. Nur wenn sich die Koalitionspartner zu diesen Trendwenden in den Kerngebieten der Tiernutzung bekennen, kann es wirkliche Fortschritte für die Tiere, aber auch für Umwelt und Verbraucher geben“, schließt Ledermann.

Link zum Artikel: „Was soll der neue Bundestag für den Tierschutz bringen?“
Link zur Forsa-Umfrage „Mehrheit gegen Tierversuche!“
Link zur Forsa-Umfrage „Bevölkerung will raus aus der Massentierhaltung!“
Link zum Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (März 2015) „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung!“
Link zum Abbauplan der Niederlande unter: www.ncadierproevenbeleid.nl

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Pressestelle:
Christina Ledermann
Tel.: 0211/16345429
Mobil: 0179/450 46 80
E-Mail: ledermann@tierrechte.de

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Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Neue Geschäftsstelle: Mühlenstr. 7a, 40699 Erkrath
Tel: 0211 / 22 08 56 48, Internet: www.tierrechte.de

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich seit seiner Gründung 1982 auf rechtlicher, politischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung elementarer Tierrechte ein und kämpft gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Das langfristige Ziel ist eine grundsätzliche Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Dem Dachverband mit Hauptsitz in Erkrath (früher Aachen) sind über 60 Vereine sowie private Fördermitglieder angeschlossen. Seine Stärke liegt im Zusammenwirken von Seriosität, Fachwissen und Lobbyarbeit auf höchster politischer Ebene. Dazu verfolgt der Verband einen Masterplan zum Ausstieg aud dem Tierversuch und eine Agrarwende von der tierischen zur pflanzlichen Eiweißproduktion, um das Ende der „Nutztier“-Haltung zu erreichen. Darüber hinaus ernennt der Verband beispielsweise das „Ersatzverfahren des Jahres“ sowie das: „Versuchstier des Jahres“, betreibt die Wissenschaftsplattform InVitro+Jobs für eine konsequente Förderung der tierversuchsfreien Forschung und setzt sich mit dem Projekt SATIS für eine humane Ausbildung ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Etablierung der Tierschutz-Verbandsklage, eine tierlose bio-vegane Landwirtschaft sowie die Aufnahme von Tierrechten in die Lehrpläne von Schulen. Der Verband gibt viermal im Jahr das Magazin tierrechte heraus. Neben einem Themenschwerpunkt informiert die Zeitschrift Journalisten, Wissenschaftler, Politiker, Behörden und Verbandsmitglieder über aktuelle Entwicklungen in der politischen Tierrechtsarbeit. Zudem erscheint zweimal monatlich der Tierrechte Newsletter. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist seit seiner Gründung als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar.